Aktuell


Von April bis Juli 2022 waren wir zu Gast an der Regionalen Schule auf Insel POEL wo Axel Steinhagen (Sänger und Komponist der Band Mutabor) den Workshop „Songwerkstatt“ zusammen mit einer 8.Klasse und SchülerInnen aus der Ukraine durchführte. Zusammen wurde ein Song entwickelt und aufgenommen, der sich im Spannungsfeld des Krieges in der Ukraine, der sozialen Isolation durch die Corona-Pandemie und den anstehenden Sommerferien bewegt. Durch diesen Workshop wurde uns einmal mehr bewusst, wie wichtig der Zugang zu kulturellen Ausdrucksmöglichkeiten in dieser Zeit ist, um inneren Befindlichkeiten, Sorgen und Freuden der Jugendlichen ein Sprachrohr zu geben. Der Erfolg dieses Pilotprojektes hat uns motiviert, diesen Workshop nun zusätzlich auch an anderen Schulen durchzuführen. Bestätigt sind für den Winter 22/23 bis jetzt die Ostsee-Schule in Wismar und die Regionale Schule auf Insel Poel.

 

 

 

Durch die omnipräsente Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine werden andere Konflikte in der Welt ausgeblendet. So auch der Krieg in Äthiopien, wo im Norden in der Provinz Tigray seit 2020 einer der weltweit blutigsten Konflikte tobt. Beobachter ziehen Vergleiche zum Ersten Weltkrieg. Dieser äthiopische Bürgerkrieg ist ein militärisch ausgetragener Konflikt, der Anfang November 2020 begann und seitdem in den Regionen Tigray, Amhara und Afar im Norden Äthiopiens stattfindet. Die hauptsächlichen Bürgerkriegsparteien sind die Milizen der von der Zentralregierung Äthiopiens abgesetzten Regionalregierung von Tigray – an der Spitze die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) – auf der einen Seite und die Äthiopischen Streitkräfte (ENDF) sowie Milizen aus der Nachbarregion Amhara und die Streitkräfte Eritreas (EDF) auf der anderen. Alle Seiten, haben dabei Kriegsverbrechen verübt. Hunderttausende Menschen sind Stand Oktober 2022 vom Hungertod bedroht oder bereits gestorben. Das Gesundheitssystem ist in den von Regierungstruppen (ENDF und EDF) kontrollierten Gebieten nach Angaben von Gesundheitsbeamten und Ärzten zusammengebrochen. Beobachter berichten von hunderttausenden Toten infolge des Krieges und der dadurch herbeigeführten Lebensmittelblockade und ausgefallener Gesundheitsversorgung, davon alleine um die 100.000 Tote seit dem 24. August 2022.

Auch in der Region Konso kam es seit 2020 zu ethnischen Unruhen in deren Folge Dörfer nieder gebrannt wurden und 60.000 Menschen auf der Flucht waren. Zusätzlich verschärfte eine anhaltende Dürre und akute Nahrungsmittelknappheit die humanitäre Lage. Mittlerweile wurde der Konflikt zwischen den ethnischen Grüppen durch Verhandlungen beigelegt. Derzeit erarbeiten wir mit der Sorobo-School in Konso einen neuen Zeitplan für den Bau des geplanten Schulkomplexes.